Wir sind hier einer ganz großen Geschichte auf der Spur. Obwohl wir jeden Tag den einen oder anderen Pups entweichen lassen, wird über die Folgen kaum gesprochen. Denn ja, auch Pupse von uns Menschen bestehen aus Gasen, die zur weiteren globalen Erwärmung beitragen. Wir schauen uns heute das Ausmaß mal genauer an und erklären, warum Backen zusammenkneifen keine Lösung ist.
Wahrscheinlich hast du heute selber schon gepupst. Vielleicht war es sogar peinlich, weil du im Büro arbeitest und alle die Nase gerümpft haben. Oder du hast es mal wieder auf den Hund geschoben. Dabei musst du dich für deine Darmwinde nicht entschuldigen, denn die sind ganz normal und ein wichtiger Bestandteil deiner Verdauung. Im Schnitt lassen wir deswegen pro Tag so zwischen 10 und 20 Mal einen fahren.
Aber jedes Mal, wenn ein Lüftchen entweicht, werden dabei auch Gase freigesetzt, zum Beispiel Stickstoff, Sauer- und Wasserstoff, CO2 und auch Methan. Methan ist ein Klimagas, das zwar früher zerfällt als CO2, aber auch eine viel größere Klimawirkung hat. Das heißt, wenn täglich mehr als 8 Milliarden Menschen rumpupsen, dann wirkt sich das ja auch auf unser Weltklima aus, oder?
Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen
Schauen wir uns das ganze Mal genauer an. Wenn ein Pups etwas wiegt, dann heißt das ja erstmal nichts Gutes. Aber eine bahnbrechende Studie aus dem Jahr 1991 hat versucht herauszufinden, wie schwer so ein Pups ist und wie er sich zusammensetzt. Dafür haben sie den Proband:innen zu ihrer normalen Essgewohnheit 200 Gramm gebackene Bohnen mit Tomatensauce verabreicht und dann gemessen. Alles für die Wissenschaft!
Das Ergebnis: Die Gase, die wir jeden Tag so von uns geben, sind so zwischen 500 und 1500 Milliliter schwer. Im Schnitt wurden pro Tag und pro Person ungefähr 11 Milligramm Methan und 135 Milligramm CO2 durch Püpse ausgestoßen. Wenn man jetzt die 10 untersuchten Personen repräsentativ für die ganze Weltbevölkerung nimmt (was man nicht machen kann, wir tun es trotzdem), dann liegt der Ausstoß aller Menschenpupse bei ungefähr 90 Tonnen Methan und 1.100 Tonnen CO2 pro Tag.
Um dieser schockierenden Erkenntnis direkt mal den Wind aus den Segeln zu nehmen: Besonders viel ist das nicht, wenn man das in Relation setzt. Bei einem weltweiten Gesamtausstoß von 40,9 Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr sind Menschenpupse vernachlässigbar. Falls ihr euch jetzt schon gefreut habt, dass ihr eure vielpupsenden Freunde als Klimasünder ärgern könnt, dann ist das wahrscheinlich nicht so zielführend.
Auch vegan lebende Menschen (die statistisch gesehen mehr pupsen) damit zu ärgern, ist keine gute Idee. Die werden euch nämlich entgegnen, dass die Kühe, die ihr esst, noch mehr Rülpsen und Pupsen. Und das fällt dann mit 100-200 Litern Methan pro Tag und Rind wirklich ins Gewicht, was das Klima angeht.
Wind of Change
Deswegen bitten wir euch, furzende Menschen nicht damit aufzuziehen, dass sie gerade mit ihrer Flatulenz das Klima einen Schritt näher zum Kollaps gebracht haben. Vielmehr könnte man den Funfact nutzen, um vielleicht auf ganz andere Probleme hinzuweisen, die klimamäßig gerade so abgehen. So kann so ein Pups zum Beispiel ein toller Icebreaker für das nächste Klimagespräch sein. 🙂
Wenn dir Texte, wie dieser hier gefallen, empfehlen wir dir unser Buch Miese Krise. Danke fürs Lesen und euren Support. ♥