Wird über Tabakkonsum gesprochen, dann stehen oft die gesundheitlichen Gefahren im Vordergrund. Was oft unter den Tisch gekehrt wird: Der Tabakanbau ist extrem umweltschädigend.
Von der Tabakpflanze zur fertigen Zigarette ist es ein langer Weg. In diesem Post zeigen wir euch, welchen Impact die Herstellung von Tabak auf die Umwelt hat. (Und der ist ganz gewaltig.)
Um eine Tonne Tabak zu produzieren, fallen laut WHO-Tabakatlas 13.765 kg CO2 an. Zum Vergleich: Bei rotem Fleisch sind es “nur” 13.600 kg.
Tabak braucht außerdem Platz: Für die Produktion einer Tonne Tabak (in einem Jahr) wird eine Fläche von 8.771 m2 benötigt. Für Fleisch wird deutlich mehr benötigt, nämlich 12.463 m2.
Beim Wasserverbrauch hat der Tabak wieder die Nase vorne. 3.713 m3 verschluckt die Herstellung einer Tonne. Das sind 24753 Badewannen, wenn eine Badewanne 150 Liter fasst. Beim roten Fleisch sind es vergleichsweise geringe 296 m3.
Die WHO schätzt die jährliche Tabakproduktion auf knapp 6.000.000 Tonnen Rohtabak.
Insgesamt ergeben sich damit CO2-Äquivalente von 83.6 Millionen Tonnen. Also mehr als ganz Österreich im Jahr 2019 (80,4 Millionen Tonnen) oder einfacher: 122.941.176 Mal von Düsseldorf nach Malle fliegen!
Wie setzen sich die Emissionen zusammen?
Der größte Emissionsanteil entsteht bei der Trocknung: 44.7 Millionen Tonnen Co2 fällt laut WHO bei diesem Prozess an, der oft mithilfe von Holz oder Kohle durchgeführt wird.
Um ein Kilogramm Tabak zu trocken, werden rund 160 kg Holz verbrannt. (Quelle Fairtrade Deutschland)
Die Erschließung von neuen Plantagen verschärft das Problem. Laut unfairtabacco.org werden für Anbau und Trocknung jährlich 200.000 Hektar Wald gerodet.
Und danach? Ist die Kippe geraucht, sind die Strapazen für die Umwelt oft nicht vorbei. Denn ⅔ der jährlich 5.3 Billionen hergestellten Zigaretten landen in der Natur.
Hier stellen sie eine Gefahr für die Tiere und Pflanzen da. Die Giftstoffe, die sich beim Rauchen in den Filtern festsetzen, schädigen das Pflanzenwachstum und gelangen in Flüsse und Böden. Bei Tieren oder auch Kleinkindern kann das Verschlucken eine toxische Wirkung haben. Tabakvergiftungen sind eine der häufigsten Vergiftungen im Kindesalter. Herkömmliche Filter bestehen zudem meist aus Zelluloseacetat, welches nur sehr langsam in der Natur zersetzt. Ein weiterer negativer Effekt: Die Glimmstängel sind für viele Wald- und Hausbrände verantwortlich.