Im letzten Beitrag ging es um die ethischen Dilemmata von Laborfleisch. Doch auch wenn man davon ausgeht, dass irgendwann dafür keine Tiere mehr leiden müssen und für den Herstellungsprozess eine energiesparende und gleichzeitig kostengünstige Lösung gefunden wurde, bleibt da noch ein weiterer nicht unerheblicher Aspekt: Die Akzeptanz der Kund*innen.
Für den “Technik Radar 2020”, der von der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften und die Körber-Stiftung in Auftrag gegeben wurde, sind rund 2.000 zufällig ausgewählte Personen unter anderem zu diesem Thema befragt worden. Das Ergebnis lässt zweifeln, dass Menschen in Deutschland das Fleisch aus dem Labor kaufen würden. Denn gerade einmal 24% der Konsument*innen können sich den Verzehr von Laborfleisch vorstellen.
Hier sind einige Ergebnisse:
“Die geringe Zustimmung hängt mit einer Reihe negativer Aspekte zusammen, die der Verbraucher mit Laborfleisch in Verbindung bringt. Fast zwei Drittel (64,8%) befürchten, der Verzehr von Laborfleisch führe zu einer weiteren Entfremdung der Menschen von der Erzeugung ihrer Nahrungsmittel.
Fast jede*r Zweite (47,1%) hält Laborfleisch für risikoreicher als tierisches Fleisch und eine breite Mehrheit (57,8%) hält Laborfleisch nicht für einen geeigneten Lösungsansatz, um die globale Ernährungsproblematik zu überwinden.
Insgesamt meint nur eine Minderheit (15,7%), Laborfleisch sei eine gute Sache. Besonders skeptisch sind Frauen im mittleren und höheren Lebensalter, während junge Männer synthetisches Fleisch deutlich positiver bewerten. Doch auch Fleisch aus rein tierischer Erzeugung steht nicht mehr so hoch im Kurs wie noch vor einigen Jahren.”
Technik Radar 2020, S. 8.
Ihr seid dran…
Was hättet ihr auf diese Fragen geantwortet? Wie relevant ist für euch der Aspekt der Entfremdung, den fast zwei Drittel der Befragten als starke Bedenken angegeben haben? Wir sind gespannt auf eure Meinungen.
QUELLE:
Technik Radar 2020
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